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Das neue Gas kommt

Stadtwerke im Sauerland arbeiten zusammen

Mit der Erdgasumstellung steht die Gasversorgung im Sauerland vor einem großen und zukunftsweisenden Projekt. Die Stadtwerke aus Hemer, Iserlohn, Menden und Schwerte haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft, der „ARGE Sauerland“ zusammengetan, um den Herausforderungen gemeinsam zu begegnen. Die Vorbereitungen für das Projekt starten bereits in diesem Frühjahr ...

Die Umstellung dient dazu, die Versorgung der betroffenen Regionen mit Erdgas auch langfristig sicherzustellen, in der Zukunft auch unter der verstärkten Einbindung erneuerbarer Gase. Da die Umstellung von den Netzbetreibern vollumfänglich organisiert wird und diese auch die Kosten für die technisch notwendigen Anpassungsmaßnahmen übernehmen, ergibt sich für Gaskunden in den betroffenen Gebieten keinerlei Handlungsbedarf. Die Netzbetreiber werden frühzeitig auf die Kunden zukommen.

Erdgaskunden in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz werden heute mit Erdgas aus den Niederlanden, dem sogenannten L-Gas, versorgt. Aufgrund von rückläufigen Fördermengen steht das L-Gas in Zukunft nicht mehr ausreichend zur Verfügung, weswegen in allen betroffenen Gebieten die Versorgung nach und nach auf das im restlichen Deutschland übliche H-Gas umgestellt werden muss. Dieses wird beispielsweise in Russland und Norwegen gefördert. L-Gas und H-Gas unterschieden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrem Brennwert. Die höhere Energiedichte von H-Gas erfordert eine Anpassung aller Gasverbrauchsgeräte und –anlagen in den Haushalten der betroffenen Haushalte der Region. 

Die Stadtwerke Hemer, Iserlohn, Menden und Schwerte sind im Jahr 2023 mit der Umstellung ihrer Gasverteilernetze an der Reihe und bereits jetzt in die Planung für die Erdgasumstellung eingestiegen. Um Synergien bei der Realisierung ihrer Umstellungsprojekte zu nutzen, haben die vier Werke eine Kooperation beschlossen und arbeiten in den nächsten Jahren als „ARGE Sauerland“ zusammen.

„Die Umstellung auf H-Gas findet bei uns und unseren Nachbarn aus Hemer, Iserlohn und Menden fast zeitgleich statt, und wir alle stehen vor den gleichen Herausforderungen. Durch eine Zusammenarbeit sparen wir nicht nur Kosten ein, sondern stellen auch eine abgestimmte und koordinierte Umstellung in der Region sicher“, so der Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerte, Michael Grüll. Eine Kooperation sei vor diesem Hintergrund für alle Beteiligten von Vorteil.

In einem ersten Schritt erfolgt ab April 2018 eine gemeinsame europaweite Ausschreibung, bei der die für die Umstellung notwendigen Leistungen beschafft werden. Die Arbeiten sind so umfangreich, dass die betroffenen Werke sie nicht allein mit eigenem Personal stemmen können: In Hemer, Iserlohn, Menden und Schwerte sind zusammen über 60.000 Gasgeräte der Kunden umzustellen. Daher werden Dienstleistungsfirmen mit den Umstellungsleistungen beauftragt, die auch in anderen L-Gas-Gebieten Umstellungsprojekte durchführen und mit dem massenhaften Umbau von Gasgeräten entsprechende Erfahrung haben. Aber auch darüber hinaus ist eine Zusammenarbeit geplant, beispielsweise bei der gemeinsamen Verhandlung des „Umstellungsfahrplans“ mit dem vorgelagerten Netzbetreiber Westnetz, der den Zeitrahmen für die Umstellung vorgibt.

Die ARGE Sauerland wird organisatorisch, juristisch sowie technisch/wirtschaftlich von der Rechtsanwaltssozietät Becker Büttner Held (BBH) und deren Beratungs-Tochter, der Becker Büttner Held Consulting AG, betreut. BBH ist eine auf das Gebiet der Energie- und Infrastrukturwirtschaft spezialisierte Kanzlei und betreut zahlreiche Umstellungsprojekte im Bundesgebiet.


Stadtwerke Schwerte GmbH
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