Die Versorgungssicherheit in Schwerte
Stand: 27. Februar 2023
Wir verfolgen weiterhin mit Bestürzung die Medienberichterstattung und sind in Gedanken bei den Menschen, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind. Ihnen gilt unsere volle Solidarität. Die Auswirkungen sind weiterhin weder geopolitisch noch energiepolitisch und -wirtschaftlich absehbar.
Die Situation hat auch Auswirkungen auf unsere Energieversorgung. Als Energieversorgungsunternehmen wissen wir und die gesamte Branche um unsere besondere Verantwortung. Wir engagieren uns im Verbund mit den Branchenverbänden, die im engen Austausch mit der Politik stehen.
Am 23. Juni 2022 hat Bundesminister Robert Habeck die Alarmstufe – die zweite von drei Eskalationsstufen im Notfallplan Gas – ausgerufen. Daher haben wir für Sie die aktuellen wichtigen Fragen rund um die Energieversorgung in Schwerte nochmal aktualisiert.
Jede Kilowattstunde Gas, die wir jetzt und zukünftig einsparen, trägt dazu bei, dass die Speicherstände in Deutschland steigen. Jeder Bürger ist dazu aufgerufen, so viel Energie wie möglich einzusparen. Bisher sind wir gut durch den Winter gekommen – und bereits jetzt müssen wir gemeinsam für den kommenden Winter vorsorgen. Daher haben wir für Sie ein paar hilfreiche Energiespartipps zusammengetragen.
Über die Informationsseite zur Lage der Gasversorgung in Deutschland können Sie außerdem täglich den aktuellen Lagebericht der Bundesnetzagentur einsehen.
Häufig gestellte Fragen
Nachdem am 30. März 2022 die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen wurde, hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am 23. Juni 2022 auch die Alarmstufe – die zweite von drei Eskalationsstufen im Notfallplan Gas – ausgerufen.
Aktuell ist die Gasversorgung in Deutschland, auch nach Ausrufung der Alarmstufe, weiterhin gewährleistet. Dies gilt für das von den Stadtwerken Schwerte betriebene Verteilnetz und somit auch für alle angeschlossenen Kunden.
Die Versorgungssicherheit hat für die Stadtwerke Schwerte eine hohe Priorität. Mit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 haben die Stadtwerke Schwerte ein Expertenteam gegründet, das diese besondere Lage der Energieversorgung regelmäßig beobachtet und bewertet.
Durch die im vergangenen Jahr ausgerufene Alarmstufe wurden die Beobachtungen intensiviert. Die Stadtwerke Schwerte unterstützen den Aufruf der Bundesregierung, den Energieverbrauch aus Vorsorgegründen zu reduzieren. Wir sind weiterhin vorbereitet und stehen z. B. in enger Abstimmung mit Verbänden, vorgelagerten Netzbetreibern sowie Marktpartnern.
Die Bundes- und die Landesregierungen unternehmen alles Notwendige, um die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten. Im nächsten Winter soll bis zu einem Drittel des bisherigen Gasbedarfs über schwimmende LNG-Terminals gedeckt werden. Bisher gibt es solche Terminals im niedersächsischen Wilhelmshaven, in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern und in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein. Hinzu kommen Planungen auf der EU-Ebene, bei der Sicherstellung der Gasversorgung gemeinsam aktiv zu werden.
Weitere Informationen des BMWK unter BMWK - Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ruft Alarmstufe des Notfallplans Gas aus – Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet.
Grund für die Ausrufung der Alarmstufe ist laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die seit dem 14. Juni 2022 bestehende Kürzung der Gaslieferungen aus Russland und das weiterhin hohe Preisniveau am Gasmarkt. Mittlerweile wird kein Gas mehr aus Russland importiert.
Die Alarmstufe tritt ein, wenn laut Notfallplan Gas „eine Störung der Gasversorgung oder eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas vorliegt, die zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage führt, der Markt ist aber noch in der Lage, diese Störung oder Nachfrage zu bewältigen, ohne dass nicht marktbasierte Maßnahmen ergriffen werden müssen“.
Die aktuelle Lage wird vom BMKW als Störung in der Gasversorgung bewertet, die der Markt durch seine funktionierenden Mechanismen derzeit noch bewältigen kann.
Erst wenn diese Maßnahmen nicht mehr greifen, folgt die dritte Stufe, die Notfallstufe, in der der Staat zusätzlich in den Markt eingreifen kann.
Für den Fall eines Versorgungsengpasses haben wir in Europa entsprechende Schutzmechanismen, durch die Haushaltskunden und verschiedene Einrichtungen durch gesetzliche Bestimmungen besonders geschützt sind.
Im Fall einer übergeordneten nationalen Gasmangellage greift der „Notfallplan Gas für die Bundesrepublik Deutschland“. Dieser regelt, wie Krisenmaßnahmen zwischen Erdgasversorgern, gewerblichen Kunden und Behörden koordiniert werden.
Die aktuellen Füllstände der Speicher in Deutschland liegen bei 64,13 Prozent.
(Quelle: Bundesnetzagentur; Stand am 15. März 2023)
Das Preisniveau an den Energiebörsen ist aktuell nach den Rekordständen im vergangenen Sommer zwar wieder gesunken. Nach wie vor bleibt allerdings die Preisentwicklung an den Energiebörsen volatil. Deshalb gilt weiterhin:
Eine weitere Verschärfung, Verhärtung oder Entspannung des Konflikts in der Ukraine wird von entscheidender Bedeutung dafür sein, wie sich das Preisniveau für Energie langfristig entwickeln wird.
Zur weiteren Preisentwicklung geben wir daher an dieser Stelle grundsätzlich keine Prognosen ab. Wir werden unsere Kunden weiterhin zeitnah über Preisänderungen informieren.
Die Versorgung in Deutschland erfolgt durch Lieferungen von L-Gas und H-Gas. Ein nicht unerheblicher Teil der H-Gas-Lieferungen kam bisher dabei aus Russland. Seit September 2022 fließt kein Gas aus Russland mehr nach Deutschland. In unserem Netzgebiet werden die Bürgerinnen und Bürger von Schwerte überwiegend mit L-Gas aus den Niederlanden bzw. von der Nordsee versorgt.
Allerdings bleibt die übergeordnete Lage angespannt. Gas ist nach wie vor ein knappes Gut und die ausgerufene Alarmstufe des Notfallplans Gas greift ganzheitlich. Auch wir in Schwerte sind in das Energiesystem eingebunden und unterstützen daher die Aufforderung der Bundesregierung an alle Haushalte, weiterhin möglichst viel Gas einzusparen. Jede eingesparte Kilowattstunde kann helfen, die Situation auch im kommenden Winter positiv zu beeinflussen.
Jede Kilowattstunde Gas, die wir ab sofort einsparen, trägt dazu bei, dass die Speicherstände in Deutschland steigen. Jeder Bürger ist dazu aufgerufen, so viel Energie wie möglich einzusparen, um gemeinsam für den kommenden Winter vorzusorgen.
Wir haben daher für Sie ein paar hilfreiche Tipps zum Energiesparen zusammengetragen.
Hier geht es zur Übersichtsseite Energiesparen.
Das Ziel, die größtmögliche Versorgungssicherheit zu gewährleisten, wird derzeit von der Bundesregierung und der EU auf zwei Wegen verfolgt: einerseits über den Ankauf von flüssigem Erdgas (LNG, Liquefied Natural Gas), andererseits über die Schaffung von Gasreserven. Europäische Maßnahmen sind aktuell in der Abstimmung. Im nächsten Winter soll bis zu einem Drittel des bisherigen Gasbedarfs über schwimmende LNG-Terminals gedeckt werden. Bisher gibt es solche Terminals im niedersächsischen Wilhelmshaven, in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern und in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein, weitere sind in Planung.
Da Erdgas nicht nur zentraler Brennstoff in der Wärmeerzeugung ist, sondern auch in der Stromerzeugung Anwendung findet, ist es nur folgerichtig, dass die EU weitere Maßnahmen plant bzw. ergreift, um die Abhängigkeit vom Import russischen Gases in Europa weiter zu reduzieren.
Mittelfristig werden der massive Ausbau erneuerbarer Energien, eine diversere Lieferstruktur und der Hochlauf von Wasserstoff bedeutsam für eine diversifizierte Versorgungssicherheit sein.
Am 26. September 2023 findet in Schwerte die Erdgasumstellung von L-Gas auf H-Gas statt. Aufgrund rückläufiger Fördermengen steht L-Gas in Zukunft nur noch sehr begrenzt zur Verfügung. Deshalb wird in allen mit L-Gas versorgten Gebieten die Versorgung nach und nach auf H-Gas umgestellt. Für die Umstellung auf das energiereichere H-Gas müssen vorab alle erdgasbetriebenen Geräte in Haushalten und Unternehmen wie z. B. Heizungsanlagen technisch angepasst werden. Alle weiteren Informationen rund um das Thema Erdgasumstellung finden Sie auf unserer Übersichtsseite zur Erdgasumstellung in Schwerte.